Seit über einem Jahrzehnt ist mein Lewitzer Gino nicht nur ein Teil meines Lebens, sondern ein Teil meines Herzens. Unser gemeinsames Lachen, die stillen Momente der Zweisamkeit, und die endlosen Abenteuer, die wir zusammen erlebt haben, sind in meinem Gedächtnis eingraviert. Doch im Sommer 2021 wurde unser glückliches, einfaches Leben auf den Kopf gestellt: Gino wurde mit der beängstigenden Diagnose "COPD / RAO / Atemwegserkrankung" konfrontiert. Eine Krankheit, die so fremd und furchteinflößend klang, dass sie unsere Welt in Dunkelheit tauchte.
Wir klammerten uns an jede Hoffnung, folgten den Ratschlägen der Tierärzte, umarmten jede Therapieform, von Heubedampfungen bis hin zu starken Medikamenten wie Kortison und Salbutamol. Und tatsächlich, als die goldenen Blätter des Herbstes fielen, schien sich auch Ginos Husten zu verabschieden. Doch wie bei einer lückenhaften Sonnenfinsternis, die den Himmel plötzlich wieder verdunkelt, war unsere Erleichterung nur von kurzer Dauer.
Im Sommer 2022 traf uns ein wahrer Sturm der Verzweiflung. Ginos früher so kräftige Lunge kämpfte nun gegen das Unvermeidliche an, sein Körper wurde von einer Kettenreaktion aus endlosem Husten und Atemproblemen erschüttert. In meinem Herzen breitete sich eine Kälte aus, die ich zuvor nie gekannt hatte. Die Optionen, die vor uns lagen, schienen nur aus schlechten Nachrichten zu bestehen - eine Reha an der Nordsee, ein Klinikaufenthalt oder das unaussprechliche Unvermeidliche.
Tag für Tag verbrachten wir den Sommer damit, das Heu zu bedampfen und Gino mit Natriumchlorid und Bronchienerweiterer zu inhalieren. Unsere Interaktionen wechselten zwischen gemeinsamen Spaziergängen und stehenden Übungen. Der Sommer verabschiedete sich und machte dem Herbst Platz, der mit seiner Ankunft eine vorsichtige Hoffnung in unser Leben brachte. Ginos Atem wurde ruhiger, das beängstigende Rasseln verschwand, und langsam begann er, seine Kräfte wiederzugewinnen.
Doch genau als wir dachten, das Schlimmste sei überstanden, schlug das Schicksal erneut zu. Im Dezember kehrten das Rasseln und die Bauchatmung zurück, und Ginos Kraft schien erneut zu schwinden. Mein Herz wurde schwerer bei dem Gedanken, dass Gino trotz unserer besten Bemühungen erneut einen Rückschlag erlitten hatte. Wir ließen Bluttests und Allergietests durchführen, die mehr Fragen als Antworten hinterließen. Es war ein Rätsel, das auf seine Lösung wartete.
Mit der Zeit verstand ich, dass ich mich nicht nur auf die Symptome konzentrieren durfte, sondern tiefer graben musste. Also begann ich, unser bisheriges Zusammenleben zu überdenken und stellte fest, dass wir viele Veränderungen durchlaufen hatten - eine neue Umgebung, eine neue Herde und die Geburt meines ersten Kindes.
Gestärkt mit meinem neu erworbenen Wissen, starteten wir eine Entgiftung und Darmsanierung, begleitet von der Anwendung von Weihrauch. Mehr zum Thema finden Sie in meinem Blogbeitrag. Gleichzeitig begannen wir mit einer Aromatherapie und änderten schrittweise seine Fütterung. Zu unserer Überraschung begannen die Veränderungen fast sofort. Ginos Rasseln und Atemnot verschwanden nach einer Woche, und zwei Wochen später hörte er auf zu husten. Dies war der erste Sonnenstrahl nach einem langen und dunklen Sturm.
Die nächsten Monate waren wie eine Reise auf einem ruhigen Fluss - wir arbeiteten behutsam an Ginos Kondition und machten Fortschritte in seinem Training. In diesem Zeitraum benötigte Gino keine Inhalationen oder Bedampfungen und erhielt auch keine Medikamente.
2023 brachte eine Fülle von neuen Erfahrungen und Herausforderungen. Im Januar führte ich Ginos erste Akupunkturbehandlung durch, eine Erfahrung, die ihm sichtlich guttat. Seine Entspannung war sichtbar, als er während der Sitzung mehrmals tief ein- und ausatmete. Im Februar arbeiteten wir mit der Pferdeosteopathin Melanie Bruck Pferdeosteopathin Melanie Bruck zusammen, die uns wertvolle Atemübungen beibrachte, die Gino mehr Sicherheit beim Atmen gaben. Diese Übungen wurden fast täglich in unser Training integriert. Die manuelle Körpertherapie und die Laserakupunktur wurden als präventive Maßnahmen in unsere Routine aufgenommen. Diese Therapien, besonders die Atemübungen, haben geholfen, seine Atemhilfsmuskeln zu lockern. Schritt für Schritt verschwand seine Bauchatmung und seine Atemfrequenz im Ruhezustand pendelte sich bei 16 Atemzügen pro Minute ein, also endlich wieder im Normbereich.
Bis zum Frühlingsanbruch im April 2023 lag eine Pause in Ginos therapeutischer Reise vor uns. In dieser Zeit zeigte Gino einen unerwarteten Tatendrang und Ausdauer, die mir ein Lächeln ins Gesicht zauberten. Mit einem Funken Vitalität in seinen Augen absolvierte er wöchentliche Joggingrunden - eine bemerkenswerte Strecke von bis zu 15 Kilometern - an der Seite meines Mannes. Sein Husten, obwohl stets eine Erinnerung an seine Bedingung, war nun auf die ersten, anfänglichen Momente unserer Trainingseinheiten begrenzt. Es war ein sanftes Echo der Vergangenheit, das bald von Ginos tatkräftigen Hufschlägen und dem freudigen Schnauben übertönt wurde.
An diesem leuchtenden Sommertag, dem 23. Juni 2023, sitze ich hier und berichte von Ginos gegenwärtiger Blütezeit. Er erstrahlt mit der Sonne um die Wette, verkörpert sowohl Kraft als auch Anmut in seinem Wesen. Als souveräner Anführer seiner Herde, lebt er diese Rolle mit unerschütterlicher Hingabe und Liebe. Sein unermüdlicher Geist und seine beeindruckende Leistungsbereitschaft stehen symbolisch für die enorme Hürde, die er überwunden hat - seine Krankheit ist ein Teil seiner Geschichte, aber bestimmt nicht sein Leben.
Seine Tage sind nicht länger von Inhalationen und Heubedampfung bestimmt. Gelegentlich, zu Beginn des Trainings, erinnert ein sanfter Husten an seine Vergangenheit, aber das ist mehr Ausnahme als Regel. Mit jedem neuen Tag wächst meine Vorfreude und Zuversicht auf das, was noch kommen mag. Ich weiß, unsere therapeutische Reise ist noch nicht zu Ende. Gino wird weiterhin Unterstützung und präventive Maßnahmen benötigen. Doch, wie ein weiser Spruch uns lehrt: Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt - und diesen haben wir mit Bravour absolviert.
Ginos Geschichte illustriert die Macht einer ganzheitlichen Betrachtungsweise und den beeindruckenden Einfluss alternativer Therapiemethoden. Gemeinsam haben wir uns auf einen mutigen Pfad begeben und seiner Gesundheit eine neue Richtung gegeben. Die Vielfalt der Lebewesen verlangt eine individuelle Untersuchung der Krankheitsursachen und oft genug die Bereitschaft, sich für alternative Therapieansätze zu öffnen. In Ginos Fall haben ein Kaleidoskop an Methoden - Entgiftung, Darmsanierung, Weihrauch, Aromatherapie, Akupunktur, Atemübungen, manuelle Körpertherapie, Laserakupunktur und mehr - zu einer tiefgreifenden positiven Transformation geführt.
Mit der Hoffnung, dass Ginos Reise andere Tierbesitzer dazu inspiriert, den mutigen Schritt zu wagen und alternative Wege zu erkunden, möchte ich schließen. Möge seine Geschichte als Leuchtturm dienen, der jedem geliebten Vierbeiner den Weg zu einem gesünderen und glücklicheren Leben weist.
So wird aus Ginos Geschichte ein lebendiges Beispiel meines Mottos: "Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt". Es ist die Essenz seiner Reise, das Herzstück seines Triumphs, das sich in jedem Schritt seiner Besserung widerspiegelt.
Eure Jessi von JessICan-natürlich!