Bewegungsschmerzen und Steifheit bei Hunden - Arthrose

Gepostet von Jessi von JessICan am 17 February 2023

In diesem Artikel wird das Thema Arthritis bei Hunden ausführlich behandelt. Es wird aufgezeigt, welche Symptome auftreten und wie eine Diagnose erfolgt. Anschließend werden verschiedene Behandlungsoptionen erklärt und die Vorbeugung von Arthritis wird besprochen. Zusammenfassend betont der Artikel die Bedeutung einer frühzeitigen Diagnose und Behandlung, um das Wohlbefinden des Hundes zu verbessern.

Arthritis bei Hunden – Ein Vorläufer von Arthrose

Bild von einem Hund mit Arthrose

Arthritis ist eine häufige akute entzündliche Erkrankung des Gelenks, die zu Schmerzen, Steifheit und Schäden an den Gelenken führt. Arthritis ist häufig durch Infektionen bedingt - Keime gelangen in den Gelenkinnenraum. Es kann durch Erkrankungen wie Infektionen, Entzündungen und Stoffwechselstörungen verursacht werden.

Wird eine Arthritis nicht ordentlich behandelt oder es kommt zur chronischen Gelenkentzündung, kann sich Arthrose bilden.

Symptome:

  • typische Entzündungszeichen (da die Gelenkflüssigkeit vermehrt oder infiziert ist): Rötung, Schwellung, Wärme
  • Schmerz im betroffenen Gelenk
  • Lahmheit

Natürliche Therapie:

An dieser Stelle ist anzumerken, dass eine Arthritis über mehrere Tage immer von einem Tierarzt behandelt werden sollt!

  • erste 48h: ruhig stellen und kühlen
  • nach den 48h: Gelenk wärmen (um Gelenksteifheit zu vermeiden)
  • Kräuter: kalte / warme Umschläge aus Beinwell oder Arnika
  • ätherische Öle: Zeder, Ysop, Wacholderbeere

Arthrose - Was es ist und wodurch es passiert

Arthrose ist eine degenerative Gelenkerkrankung. Der Gelenkknorpel wird dünner, bis er schließlich völlig abgerieben ist. Das darunterliegende Knochengewebe verhärtet sich und bildet Zysten. Die Gelenkränder weisen Knochenwucherungen auf und auch Kapselveränderungen sind möglich.

Die Zellen im Knorpel sind nicht in der Lage sich selbst zu reinigen und so kommt es zu verlangsamten Reparaturprozessen im Gelenk.

Ursachen

  • Übergewicht belastet die Gelenke und führt zu Schäden
  • Fehlbelastung der Gelenke
  • bleibender Defektzustand nach Arthritis
  • Verletzungen
  • Stoffwechsel- und Hormonstörungen
  • Alter
  • genetische Disposition

Symptome Arthrose

Bild von einem Hund mit Arthrose

Die Symptome dieser Krankheit können von Hund zu Hund unterschiedlich sein und können von mild bis schwerwiegend reichen. Hier sind einige der häufigsten Symptome von Arthrose:

  • Bewegungsschmerzen: Arthrose verursacht oft Schmerzen in den betroffenen Gelenken. Dies kann zu einer Veränderung des Verhaltens Ihres Hundes führen, wie z.B. einem Vermeiden von Aktivitäten, die den Schmerz verstärken können.
  • Steifheit: Steifheit tritt insbesondere am Morgen oder nach längerer Ruhe auf. Dies kann dazu führen, dass Ihr Hund Schwierigkeiten hat, aufzustehen oder sich vermehrt ausruhen will.
  • Veränderungen des Gangmusters: Arthrose kann sich als unsicherer oder schwankender Gang oder als Vermeiden bestimmter Bewegungen äußern.
  • Verminderte Aktivität: Arthrose kann dazu führen, dass Ihr Hund weniger läuft, springt oder spielt als früher. Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Hunde mit Arthrose alle diese Symptome aufweisen müssen. Einige Hunde können mildere Symptome haben, während andere schwerwiegendere haben können.

Diagnostizieren von Arthrose bei Hunden

Bild von einem Hund mit Arthrose

Wenn Sie vermuten, dass Ihr Hund an Arthrose leidet, ist es wichtig, eine Diagnose zu erhalten. Dies kann durch eine Kombination aus körperlichen Untersuchungen, Röntgen und Blutuntersuchungen erfolgen.

  • Körperliche Untersuchung: Ein fachkundiger Arzt wird Ihren Hund genau untersuchen, um Anzeichen für Arthrose zu erkennen. Dazu gehören Schmerzen, Steifheit und Veränderungen im Gangmuster.
  • Röntgen: Röntgenaufnahmen oder andere bildgebende Tests können helfen, Veränderungen im Gelenk zu identifizieren, die auf Arthrose hindeuten.
  • Blutuntersuchung: Blutuntersuchungen können helfen, entzündliche oder andere Erkrankungen auszuschließen, die ähnliche Symptome verursachen können wie Arthrose. Eine Arthrose selbst kann jedoch mit einer Blutuntersuchung nicht festgestellt werden.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Diagnose von Arthrose bei Hunden eine sorgfältige Überprüfung erfordert. Eine genaue Diagnose kann helfen, die beste Behandlung für Ihren Hund zu bestimmen und dessen Schmerzen zu lindern.

Eigene Behandlungsmöglichkeiten von Arthrose bei Hunden

Bild von einem Hund mit Arthrose

Maßnahmen bei einer Arthrose-Erkrankung sollten dafür sorgen, die Reinigung und Reparatur der Zellen zu erleichtern, zu stärken und zu schützen. Eine zusätzliche Gelenkentzündung (was durch den zunehmenden Abrieb vorkommt) sollte auf jeden Fall vermieden werden. Dies treibt den Abbauprozess sonst schneller voran.

Lebensstiländerung - Übergewicht meiden

Gewichtsmanagement und kontrollierte Bewegung können helfen, die Symptome zu lindern. Zu achten ist auf ein (Fertig-)Futtermittel, welches reich an Fleisch/ Innereien und Obst und Gemüse ist und wenig bis kein Getreide enthält. Tipp: beim barfen kann man selbst auf das richtige Verhältnis achten. Wichtig ist es, den Fettkonsum deutlich zu reduzieren (z.B. Käse, Leber, Wurst). Fischöl hingegen ist sehr reich an Omega-3-Fettsäuren und hat sogar eine entzündungshemmende Wirkung! (Leinöl hat sich ebenso als sehr wirkungsvoll erwiesen.)

Bewegung sollte täglich erfolgen - es ist wichtig, dass sich die Muskeln im Bereich um das Gelenk nicht weiter zurückentwickeln. Die Muskeln sorgen dafür, dass der Gelenkschmerz nicht ganz so stark ausgeprägt ist. Die Muskulatur die erzeugte Energie abfangen und es lastet nicht alles auf dem Knochen. Eine Überbelastung sollte jedoch ausgeschlossen werden! Überbelastungen können Ballspielen, Agility oder Sportarten mit ähnlichen schnell wechselnden Bewegungsabläufen sein.

Übergewicht sorgt nicht nur für eine stärkere Belastung für das Gelenk, sondern sorgt Fettgewebe im allgemeinen dafür, dass entzündliche Prozesse gefördert werden.

Nahrungsergänzung

Eine Vielzahl an Zusätzen können helfen, den betroffenen Bereich zu reaktivieren, die Durchblutung zu fördern, Schmerzen zu lindern oder Entzündungen entgegenzuwirken. Anbei einige der wichtigsten:

  • Weihrauch (siehe Blog-Beitrag Weihrauch)
  • Ingwer ist stark entzündungshemmend und kann deshalb Schmerzen reduzieren. Dosis als Pulver: 50-70 mg pro kg 2x täglich
  • Hagebutte ist reich an Vitamin C. Ein Vitamin C Mangel sorgt für eine erhöhte Entzündungsneigung. Doch Achtung: Der Vitamin-C Mangel reduziert sich bei Lagerung relativ schnell. Dosis als Pulver: 5g pro 10kg Körpergewicht.
  • Weidenrinde ist entzündungshemmend, schmerzstillend, fiebersenkend und Krankheitserregertötend. Demnach hat diese Pflanze all das, was es bei symptomatischer Arthrose benötigt. Einfach als Tee ins Futter mischen. Dafür 1TL auf 250ml kochendes Wasser geben und 20 min ziehen lassen.
  • Pappel ist ebenfalls entzündungshemmend, antibakteriell und schmerzstillend. Die Anwendung erfolgt äußerlich als Umschlag. Dafür einfach 5-10g Pappelrinde mit 250ml Wasser für 5-10min kochen.
  • Teufelskralle ist ein allbekanntes Mittel bei Arthrose - sie kann auch Anwendung bei unseren Hunden finden. Dosis: 2g pro kg Körpergewicht
  • Mariendistel setzt man hauptsächlich bei Leberproblemen ein, da sie hilft die Leber zu regenerieren. Mariendistel enthält den Wirkstoff Silymarin, welcher (neben anderen) entzündungshemmend wirkt. Dosis: 30-40mg pro kg Körpergewicht.
  • Ginkgo sorgt für eine bessere Durchblutung und ist nebenbei noch reich an Vitamin C und E. Eine gute Durchblutung ist bei Arthrose wichtig. Dosis Trockenextrakt: 6mg pro kg Körpergewicht täglich
  • Kurkuma ist für seine entzündungshemmende und somit auch entzündungsvorbeugende Wirkung bekannt. Bei Arthrose ein beliebtes Mittel! Dosis: 15mg pro kg Körpergewicht täglich. Achtung: Der Geschmack ist sehr intensiv und nicht jeder Hund mag den Geschmack. Tastet euch vorsichtig ran.
  • Knoblauch kann die Durchblutung anregen und verbessern und wirkt gleichzeitig immunstimulierend. Eine Anwendung sollte hier nicht täglich erfolgen - sondern wöchentlich. Dosis: 1 Knoblauchzehe pro Woche. Ebenso kann eine Durchspülungstherapie dafür sorgen, hängengebliebene Schlacken zu entfernen. Dafür kann eine Brennnessel Kur gemacht werden (am Besten im Frühjahr und Herbst, um auch den Fellwechsel zu unterstützen). Anwendung als Tee: 2TL mit 150ml siedendem Wasser übergießen und 15min ziehen lassen. Anschließend für 10 Tage zum Futter mischen.

Ätherische Öle

  • Rosmarin
  • Pfefferminze
  • Eukalyptus
  • Kiefernadel

Weitere Behandlungsmöglichkeiten

Hier sind einige weitere Behandlungsmöglichkeiten, die ein Therapeut oder Tierarzt durchführen kann.

  • Akupunktur
  • Massage
  • Physiotherapie
  • Schmerzmedikamente
  • ...

Es ist wichtig zu beachten, dass keine dieser Behandlungsoptionen für alle Hunde gleichermaßen geeignet ist. Es ist wichtig die beste Behandlung für Ihren Hund zu bestimmen, basierend auf seiner individuellen Bedürfnisse und Zustand. Ebenso ist davon abzusehen, alle Kräuter zu geben.

Vorbeugung von Arthrose bei Hunden

Arthrose ist eine häufige und schmerzhafte Erkrankung bei Hunden, aber es gibt Schritte, die Besitzer unternehmen können, um ihre Hunde vor dieser Bedingung zu schützen. Hier sind einige Tipps, die helfen können, das Risiko von Arthrose zu reduzieren:

  • Angemessene Bewegung: Es ist wichtig, dass Hunde regelmäßig Bewegung bekommen, um ihre Muskeln und Gelenke zu stärken. Es ist jedoch auch wichtig, dass die Bewegung angemessen ist und nicht übermäßig belastet wird.
  • Ausgewogene Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung kann helfen, das Körpergewicht Ihres Hundes zu kontrollieren und dadurch das Risiko von Arthrose zu reduzieren.
  • Vermeidung von Überlastung: Es ist wichtig, Ihren Hund nicht zu überfordern, insbesondere bei körperlichen Aktivitäten wie Springen und Rennen.
  • Vermeidung von Verletzungen: Vermeiden Sie Verletzungen, indem Sie Ihren Hund vor unangemessenen Bedingungen schützen und Verletzungen frühzeitig behandeln.
  • Gewichtsmanagement: Übergewicht kann das Risiko erhöhen. Überwachen Sie das Gewicht Ihres Hundes und treffen Sie Maßnahmen, um Übergewicht zu vermeiden.
  • Stärkung der Muskeln und Gelenke: Regelmäßige Übungen zur Stärkung der Muskeln und Gelenke können das Risiko ebenfalls reduzieren.
  • Verwendung von orthopädischen Hilfsmitteln: Orthopädische Hilfsmittel wie Kissen und Matratzen können helfen, den Druck auf Gelenke zu reduzieren und dadurch Arthrose vorzubeugen.
  • Frühzeitige Behandlung von Schmerzen und Steifheit: Wenn Sie Anzeichen von Schmerzen und Steifheit bei Ihrem Hund bemerken, sollten Sie so schnell wie möglich eine Behandlung in Erwägung ziehen, um das unkontrollierte Fortschreiten der Krankheit zu verhindern.

Fazit

Arthritis ist eine häufige Erkrankung bei Hunden und kann zu Arthrose führen. Symptome sind Schmerzen, Steifheit und verminderte Aktivität. Es ist wichtig, frühzeitig auf mögliche Anzeichen zu achten und den Hund untersuchen zu lassen, um eine genaue Diagnose zu erhalten. Die Behandlung kann aus einer Kombination von Schmerzmedikamenten, ergänzenden Therapien und Änderungen des Lebensstils bestehen.

Vorbeugung ist ebenso wichtig und kann durch angemessene Bewegung, ausgewogene Ernährung und Vermeidung von Überlastung erreicht werden. Es ist wichtig, dass Hundehalter die Bedeutung einer frühzeitigen Diagnose und Behandlung von Arthritis und Arthrose verstehen, um Schmerzen zu lindern und das Wohlbefinden ihrer Tiere zu verbessern.

Zusammenfassend ist Arthrose bei Hunden eine ernstzunehmende Erkrankung, aber durch frühzeitige Diagnose und adäquate Behandlung kann das Wohlbefinden verbessert und Schmerzen gelindert werden.


“Auch ein langer Weg beginnt mit dem ersten Schritt.”
Eure Jessi von JessICan-natürlich!